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Phuket Reiseführer

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Nachtleben

Es soll ja, wie man hört, be­schä­menswert viele Urlauber geben, die nur wegen des Nachtlebens in Patong die Insel besuchen. Sie sind offiziell absolut unwillkommen, denn Thailand besucht "man" wegen der Kultur, des Wetters, der Tempel und der freundlichen Leute.

Phuket Patong Beach Nachtleben

Lassen Sie sich deshalb nicht verwirren, wenn Sie das rege Treiben auf der Soi Bangla in Patong beobachten - die Regierung ist immer strebend bemüht, diesen Schandfleck der Insel zu säubern. Das geht nun schon das zweite Jahr so. Man schließt hier und da pflichtbewußt eine Bar oder Gogo, die sich dabei erwischen läßt, Prostituierte zu beschäftigen - im offiziellen Sprachgebrauch nennt man das, was Sie dort sehen, "Service-Girls".

Unter ihnen gibt es welche, die ihre wohlgeförmten Körper in unzüchtiger, öffent­liches Ärgernis erregender Art und Weise den Blicken der Öffentlichkeit darstellen. Pfui, ist das ekel­erregend! Wir rufen hiermit alle Leser dieser Zeilen auf, sich pflichtschuldigst heftig dar­über zu empören und ggf. Beschwerdebriefe an die oberste Sit­ten­wächterbehörde zu schicken.

Die bösen Sextouristen korrumpieren nun diese tugendhaften Girls mit zweideutigen Angeboten und bringen sie in Versuchung, Patriotismus und Ehre gegen schnöde Devisen zu verkaufen. Dafür beantragen sie dann im Kurzverfahren schnell ein paar Stunden Urlaub. Für die ausfallende Arbeitslei­stung muß der Arbeitgeber natürlich entschädigt werden mit etwa 200 bis 500 Baht Auslöse pro Fall, in einigen Gogos noch wesentlich mehr. Aber Prostitution ist natürlich verboten - schon seit Jahrzehnten.

Diese unwürdige Praxis soll nun abgeschafft werden. Die ersehnten "Qualitäts-Touristen" sollen die finanzielle Lücke der unwillkommenen Sex-touristen füllen, wenn diese endgültig vertrieben worden sind.

Das Hauptzentrum des Nacht­lebens auf Phuket ist und bleibt wohl Patong, und zwar die Soi Bangla mit ihren Nebenstraßen. Wer sich dort um-sieht, der wird kaum einen Unterschied zu dem berühmt-berüchtigten Pattaya finden. Ob Sie in die Soi Gonzo, die Soi Katoey oder die Soi Eric gehen - Jubel, Trubel, Heiterkeit und Sex-Angebote finden Sie hier überall. Bis zum Anbruch der Social-Order-Aktionen der Regierung konnten Sie sogar - wohl einzigartig in Thailand - pudelnackte Tat­sachen auf offener Straße sehen.

Obwohl sich einige Frühstarter schon in den Vormittagsstunden in den Bars verirren, so richtig geht es erst nach Einbruch der Dunkelheit los. Am besten starten Sie ihren Barausflug gegen 21.00 Uhr. Schauen Sie sich aber bitte vorher, falls notwendig, die Hinweise am Anfang dieses Heftes unter der Überschrift "Spezieller Service".

Das meiste Gedränge herrscht immer vor der Soi Katoey, wo sich mehrere glitzernde und extrem aufgeputzte Paradiesvögel, Ladymen bzw. Katoeys genannt, von zahlungswilligen Fotografen ablichten lassen und Kunden anlocken! Derzeit kostet die "Fotogenehmigung" mindestens 100 Baht.

Die Katoeys stellen eine Touristenattraktion in Phuket und Pattaya dar. Die Simon-Transvestiten-Shows sind über die Grenzen hinaus bekannt. In der Freizeit verdienen sich einige Akteure oft nach Dienstschluß noch ein Zubrot. Aber es gibt nicht nur in den Touristenorten Katoeys.

Für die jungen Männer, die sich als Frauen fühlen und als solche leben wollen, bringt diese Entscheidung oft große persönliche Belastungen. Hormonbehandlung und Silikoninjek­tio­nen müssen finan­ziert wer­den, even­tuell (wenn das Geld reicht bzw. ein reicher Freier kommt) später auch die endgültige Operation zur Frau. Deshalb verdienen sich viele als Prostituierte das nötige Geld.

Immer wieder erlebt man Touristen, die der Täuschung erliegen, auch noch nach engerem Kontakt mit einem Katoey, ob "mit" oder operiert, einer Frau begegnet zu sein. Die schön­sten Frauen sind oft Männer, und gute Technik kann viel verbergen...

Unter den Katoeys befinden sich auch viele begnadete Taschen­diebe. Ganz besondere Vorsicht ist geboten, wenn man Sie anspricht und befummelt.

Im Unterschied zu europäischen Rotlichtbezirken sind in den Bars und Go-Gos auch Frauen als Gäste gern gesehen. Nur alleinstehende Thai-Damen, die nicht dort angestellt sind, bekommen an den Bars den diskreten Hinweis, zu ver­schwinden. Es herrscht hier nicht die Atmosphäre, wie Sie es vielleicht von diversen Bahnhofsvierteln in Deutschland her kennen.

Auch gibt es mehrere Kabaretts, z. B. am Ende der Soi Katoey, wo diverse erotische Shows geboten werden. Man kann sich dort überall, egal ob Mann, Frau oder Pärchen, bei einem Drink gemütlich unterhalten (sofern es die Lautstärke der Musik zuläßt). Die be­-schäftigten Damen, Herren und Mittel­dinger geben auf Anfrage auch bereitwillig Auskunft über ihre Arbeit, psychologisch geschickt auf die Erwartungen der Zuhörer ab­ge­stimmt.

In der Soi Sea Dragon betreibt ein Deutscher mit seiner Thai-Familie die Go-Go-Bar SHOWGIRLS, die dezente Lautstärke und übersichtlichen Abrechnung positiv vermerken läßt.

Vor fast jeder Gogo-Bar stehen Schlepper mit Fotos von mehr oder weniger guter Qualität. Die Show, in der meist die mißbräuchliche Verwendung eines bestimmten weiblichen Körperteils als Flaschenöffner, Vorratsbehäl­ter, Druck­luft­­gewehr und Saugpumpe in teil­weise sehr beein­druckender arti­stischer Fähigkeit gezeigt wird, fängt immer gleich an. Wie lange Sie dann wirklich auf den Beginn der Entertainment-Vorstellung warten müssen, ergibt sich meist aus der Fre­quen­tierung mit zahlenden Gästen.

Aber Sie warten ja nicht allein. Be­zaubernde weibliche (manchmal auch unweibliche bzw. zwischenweib­liche) Wesen, knapp bekleidet, leisten Ihnen Gesellschaft. Natürlich sollte das mit einem Ladydrink (oder mehreren) belohnt werden. Ein Hunderter Tip im BH (falls vorhanden) wirkt sich meist dämpfend auf den teuren Durst und anregend auf das An­leh­nungs­b­e­dürf­nis der charmanten Damen aus. Un­-erfahrene sollten Abstand davon nehmen, sich von ihren Gefühlen in den hinteren Gemächern überwältigen zu lassen - es sei denn, es kommt auf einen Tausender nicht an.

Im Paradise-Komplex (Mitte der Rat-U-Thit Road) befinden sich mehrere Bars und Guesthäuser der homosexuellen Szene. Hier sind es eben mehr oder weniger gut gebaute junge Männer anstatt Damen, die das Publikum unterhalten.

An der Ecke Soi Bangla / Rat-U-Thit Road befindet sich eine Thaibox-Show. Je nach Anzahl der Gäste beginnt diese Show gegen 21.00 Uhr. Der Eintritt ist derzeit frei, aber es wird erwartet, daß Sie (mindestens) einen Drink zu sich nehmen.

Das Tai Pan an der Mündung der Bangla Road in die Second Road ist das Zentrum der Freelancer. Dort trifft sich nach 2 Uhr alles, was nichts ab­bekommen hat bzw. noch nicht genug Kohle beisammen hat. Der feh­lende Liebeslohnanteil, den die Bars und Gogos normalerweise beanspruchen, wirkt sich günstig auf den Preis aus.

Das Simon Cabaret lädt täglich zu mehreren sehens­werten Travestie­shows ein. Die Stars dieser Show sind anatomisch alles Männer (bzw. waren es einmal...).

An Discos herrscht an der Patong kein Mangel. Direkt am Strand an der Beach Road, nicht weit von der Soi Bangla, finden Sie die Diskothek Banana, die Tin Mine befindet sich im hinteren Ende des Paradies-Komplex und die Titanic Disco mit Platz für über 1200 Menschen liegt in der Soi Sunset. Im Club Andaman wird jeden Abend Live Music angeboten.

Die Strände Karon und Kata stehen der Patong mittlerweile im Nacht­leben kaum noch nach. An der Beach Road der Karon Beach in Richtung Kata finden Sie das Happy Bar Center, eine Barstraße. Ruhiger geht es hingegen rund um den Karon-Kreisel und im Kata-Center zu. Hier finden Sie zahlreiche Restaurants und Bars, wo sie hervorragend essen oder in gemütlicher Runde plaudern können. Phuket Town hat ein für Europäer eher unbedeutendes Nachtleben - es ist nicht mit der Patong oder Karon/Kata zu vergleichen. Es gibt nur wenige Zentren, diese sind ziemlich klein. Im Stadtkern und den Außenbezirken und Ausfall­straßen findet man viele eindeutige Schuppen, in denen aber meistens Thais sitzen und wo kaum Englisch, geschweige denn eine andere europäische Sprache gesprochen wird.

Zu erkennen sind diese Bars an den Lichterketten vor dunklen Löchern, die den Eingang kennzeichnen. Die Thais munkeln eben gern im Dunkeln. In der Bangkok Road und ihren Nebenstraßen gibt es einige geflieste, beleuchtete Garagen, ausgestattet mit Plastikstühlen und -hockern, auf denen die Hühnchen wie auf der Stange sitzen und vor dem Fernseher gelangweilt darauf warten, daß sie angesprochen werden. Im Stadtkern sind auch einige Puffs in Betrieb, die von außen für Touristen kaum zu erkennen sind und die fast ausschließlich von Einheimischen besucht werden.

Besuchen sollten Sie aber auf jeden Fall mal eine der zahlreichen Karaokebars, die Sie überall auf der Insel finden. Hier spielt sich auch das Nachtleben der High Society ab. Lang­beinige "Sängerinnen" unterhalten ihr Publikum und lassen sich auch gerne von den Gästen zu mehr einladen. Aller­dings muß man warten, bis Feier­abend ist, und in der Zwischenzeit muß man seiner Bewunderung in Form von Blumenkränzen Ausdruck ver­leihen. Besonders beliebt ist derjenige Gast, der seinem angehimmelten Star die größten, teuersten Lei (Blumenkränze) kauft und um den Hals legt. Diese werden dann ganz schnell an der Kasse gegen Bares umgetauscht. Man nimmt dabei erstaunt zur Kenntnis, daß wir Europäer eigentlich im Nachtleben relativ geizig sind, ver­-glichen mit den wohlhabenden Thais. Sie führen ihre Gäste, Freunde und Geschäftspartner aus und zeigen dann imagefördernd, was sie sich leisten können.