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Gerechtigkeit kostet in Thailand 80.000 Baht
Neue Vorwürfe gegen die Polizei in Phuket: Ein Australier mußte sich Gerechtigkeit erkaufen, bevor er ausreisen durfte.
Annice Smoel soll angeblich in Patong in der australischen Bar „Aussie Bar“ eine Biermatte gestohlen haben, der TIP berichtete. Sie wurde verhaftet, später freigelassen. Der Gouverneur von Phuket zahlte ihre Geldstrafe und entschuldigte sich bei der Touristin, bevor sie nach Australien zurückkehren durfte.
Nun werden neue Vorwürfe gegen die Polizei von Phuket erhoben, und wieder ist die „Aussie Bar“ in die Sache verwickelt.
Natalie Appleby und ihr Verlobter Michael, beide aus Perth, erlebten im April eine ähnliche Geschichte.
Michael ging auf einen Drink in die Aussie Bar in Patong. Er trank etwas, danach verläßt ihn nach Aussage seiner Verlobten noch vor Beendigung des zweiten Drinks sein Erinnerungsvermögen. Michael wachte am nächsten Tag in einer Gefängniszelle auf.
Im Gefängnis traf Michael einen englischsprechenden Polizisten, der ihm erlaubte, seine besorgte Verlobte anzurufen. Der Vater von Michael, der ebenfalls in Phuket fahr, fuhr ins Gefängnis, um seinen Sohn zu besuchen.
Natalie Appleby berichtete: „Sie haben erst versucht, ihn wegen Diebstahls anzuzeigen, aber eine Thai-Lady sagte, das Geschäft, in dem er gestohlen haben soll, sei geschlossen gewesen. Sie sagten dann, sie hätten einen Fehler gemacht und warfen ihm vor, das Dach eines Hauses beschädigt zu haben. Da waren keine Häuser, aber sie sagten, er müsse 130.000 Baht zahlen, um freizukommen. Sie sagten, wenn er es wage, sich mit der australischen Botschaft in Verbindung zu setzen, dann würden sie Michael ins ‚Bangkok Hilton’ verlegen.“
Dann soll mit dem Polizisten verhandelt worden sein, der schließlich „das Geld in einem Umschlag verlangte.“ Die Familie zahlte 80.000 Baht für Michael, die Vorwürfe wurden fallen gelassen. Der Polizist soll Michael abschließend noch einen schönen Urlaub gewünscht haben.
Natalie Appleby sagte, man hätte durchaus gegen die Vorwürfe juristisch angehen können, aber dann hätte Michael in Haft bleiben müssen. Und der Australier war verständlicherweise besorgt, er wußte nicht, was man ihm noch alles anhängen wollte.
Michael sei fast sofort nach Perth zurückgekehrt. Natalie Appleby vermutet, daß der Drink in der Bar K.O.-Tropfen enthielt, sie sagte, die Vorfälle in der letzten Zeit sollten Australier als Warnung verstehen.
„Die Leute sollen wissen, daß sie aufpassen müssen. Man sollte immer mit Freunden unterwegs sein, die gegenseitig auf sich acht geben.“ The Age, watoday.com.au
Auswärtiges Amt warnt
Die Methoden der Polizei in Phuket sind dem Auswärtigen Amt schon länger bekannt. Auf der Webseite heißt es:
„In letzter Zeit sind deutsche Urlauber in Phuket (Patong) wiederholt Opfer von Banden geworden, die - offenbar im Zusammenwirken mit korrupten Polizeibeamten - Touristen Bagatelldelikte (Diebstahl von Uhrenimitaten etc.) unterstellen, um danach Geld zu erpressen. Wird diese Forderung abgelehnt, wird Anzeige bei der Polizei angedroht. Es wird dringend geraten, in diesen Fällen unverzüglich telefonischen Kontakt mit der Botschaft aufzunehmen. Durch Intervention der Botschaft kann u. U. verhindert werden, dass die Betroffenen wegen nicht begangener Bagatelldelikte evtl. in lange Untersuchungshaft genommen werden, überhöhte Kautionszahlungen verlangt werden und/oder korrupte Anwälte durch die Polizei "vermittelt" werden. Sollte eine Kontaktaufnahme mit der Botschaft nicht gelingen, sollte bei einer evtl. Inhaftnahme darauf bestanden werden, dass die Botschaft durch die Polizei unverzüglich unterrichtet wird.“
Kommentar
Ein TIP-Leser kommentierte wie folgt:
„Diese Syndikats-Abzocke hat seit mehreren Jahren in Patong unglaubliche Dimensionen angenommen. Zielpersonen waren bisher meist Expats, und manchmal auch Touris. Expats die etwas zu verlieren haben; Geschäft - Frau - Kind - Besitz in Thailand.
Es geht jeweils um hohe Beträge, wenn mit Ausweisung und Knast gedroht wird. Dies ist keine Spekulation, sondern eine Tatsache.
Äquivalent waren die zwei Lockvogel-Bimbos und die noch jetzt diensthabenden Captains, die wie vier Kronprinzen im ersten Stock der Kathu-Police ihre Fingernägel polieren, ständig mit ihrem i-Pod rumspielen, sich alle fünf Minuten in den Spiegel betrachten und sich von niederrangigen Beamten die italienischen Glanzleder-Schuhe polieren lassen. Wohlgemerkt, Schuhe nicht unter 15.000 Baht.
Die gleichen, die von jeder Bar Woche für Woche durch ihre zwei Bimbos ihr Bribe abholen lassen. Und hier heißt es sogar offiziell Schutzgeld und ist auch so gemeint. Sie zwingen einen sogar, für 5000 Baht einen billigen Plastik Buddha zu kaufen, im Namen einer Charity für notleidende Polizisten (keine Satire). Wer nicht kauft, hat morgen ein Problem mit seinem Geschäft.
Jetzt gehen die Nimmersatthawats mittlerweile auf Touris los, ist eh ne verkorkste Saison und bei vielen andern nichts mehr zu holen, was ihre Gier befriedigt.“ Ozone
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